2.04.2006

Carretera Austral - Der Norden

Nachdem ich Coihaique verlassen habe war ich sehr bald ausschliesslich im Regen unterwegs. Im Rueckblick auf diese Tage dominieren vor allem zwei Eindruecke. Der eine ist der ununterbrochene Regen und das andere sind die Defekte an meinem Rad.

Die Storys sind viel zu lang um sie hier alle aufzuschreiben. Aber im Resultat war ich gezwungen mich fuer einige Kilometer auf nem Pick-up mitnehmen zu lassen, am Ende gar fuer 150 Km ganz auf den Bus umzusteigen und zwischendurch ein paar Tage in kleinen, gemuetlichen und vor allem trockenen (!) Hospedajen zu verbringen wo ich beispielsweise meine Radschuhe 2 volle Tage lang nahe des Holzofens stehen hatte bevor sie endlich trocken waren...

Von dem Gefuehl morgens im Zelt aufzuwachen, das Plaetschern des Regens auf dem Zeltdach zu hoeren, zu wissen, dass ich bald aus dem trockenen, warmen Schlafsack heraus und in die immer noch gleich nassen, kalten Klamotten schluepfen muss, am Ende die noch nasseren und noch kaelteren Schuhe anziehen und dann im Regen das Zelt abbauen und mich aufs Rad setzen werde... davon werd ich Euch besser nix erzaehlen. Denn am Ende denkt ihr noch das waer ziemlich unangenehm gewesen und ziemlich unglaubhaft von mir trotzdem so sehr von dieser Gegend zu schwaermen... ;-)

Nein, im Ernst. Der Nordteil steht dem Sueden in seiner landschaftlichen Schoenheit in nichts nach. Es war schlicht und einfach Pech, dass ich soviel Regen erwischt hab. Denn ein paar Tage spaeter erfuhr ich, dass es selbst in Argentinien auf der anderen, der trockeneren Seite der Anden tagelang geregnet hat. Doch allein das was trotz Regen sichtbar war, hat die Anstrengungen und Muehen gelohnt.

Zwei Dinge hierzu. Zum einen treff ich hier auf ein amerikanisches Paerchen, das seit Monaten durch Suedamerika unterwegs ist. Auf der typischen Nord-Sued-Route. Und zum andern endet hier das Asphaltstueck zwischen Coihaique und Puerto Aisén.

Ersteres ist sehr motivierend, letzteres... naja...

Von diesem Wasserfall gibts auch ne Videoaufnahme. Aber selbst die kann nicht wirklich rueberbringen welche Wassermassen sich hier mit riesiger Wucht durch den Fels druecken!

Und dies hier war einer der schoensten Wasserfaelle, der so leicht von der Piste aus zu betrachten war.

Was macht man klassischerweise wenn man im Urlaub ist und es regnet? Klar, man geht ins Museum...

Und so hab ich nicht lange ueberlegt, als ich an einem kleinen Museum des CONAF, der chilenischen Forstbehoerde vorbeigefahren bin. DIE Gelegenheit einen Condor mal ganz aus der Naehe zu sehen und ihn vor allem auf ein Bild zu bekommen, denn die wildlebenden posieren in der Regel nicht so vor der Kamera wie der hier. ;-)

Dies hier ist der Stumpf eines ueber 400 Jahre alten Lenguabaums, der in den siebziger Jahren gestorben ist. Auch Teil des Naturmuseums. Ausserdem gab es einen Lehrpfad von dem aus alle moeglichen Baum- und Pflanzenarten, die in diesem Regenwald vorkommen zu bestaunen waren. Es waren sicherlich etwa 20 (!) verschiedene Baumarten!

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